Welche Arten von Scams gibt es und wie erkennt man sie?

In weitestgehend noch unregulierten Welten ist die Anzahl der Scams sehr hoch. Aber was sind Scams und wo lauern Gefahren in der Krypto-, Defi- oder NFT-Welt? Diese und andere Fragen zu möglichen Gefahren in der virtuellen und digitalen Welt möchte ich Dir hier beantworten.

Der Eintritt in die Welt von Kryptowährungen und NFTs ist spannend, aber genauso mit Gefahren verbunden. Vor allem als Neuling ist die Gefahr gross, hier schnell in eine Falle zu tappen. Der gängige Einstieg erfolgt meist über die Kontoeröffnung bei einer Kryptobörse. Das kann Binance, Coinbase oder Kraken sein, um bekannte Börsen zu nennen. Natürlich beginnt man mit dem Kauf von Kryptowährungen sich auch damit auseinanderzusetzen, was man nun damit machen kann. Unter anderem Kryptowährungen ansparen (Hodln), andere Kryptowährungen kaufen, sich an Projekten beteiligen und dort seine Coins mittels Staking (Das ist eine Möglichkeit, um Prämien zu verdienen als Gegenleistung für das Halten bestimmter Kryptowährungen.) zu vermehren.

Je intensiver man sich mit dem Thema auseinandersetzt, umso mehr Spuren hinterlässt man. Man abonniert Newsletter, meldet sich in Telegram Gruppen oder einem Discord Kanal an. Die Neugierde und der Reiz an AirDrop oder Freemints teilzunehmen ist äusserst reizvoll und man lässt sich auf den ein oder anderen Klick ein und hinterlässt Datenspuren. Für Kriminelle wird man gerade am Anfang schnell zum Opfer. Stell Dir vor, Du bist in einer grossen Stadt, hast Dich verlaufen, kennst Dich nicht aus, hast kein Handy, benötigst aber eine schnelle Hilfe, dann wirst du versuchen jemand anzusprechen, der dir seriös und hilfsbereit erscheint.

Hilflosigkeit oder auch FOMO wird oft ausgenutzt
In der digitalen Welt passiert das ständig, du wirst von scheinbar hilfsbereiten und interessierten Telegram- oder Discordnutzern angeschrieben wirst. Das kann Dir natürlich über alle sozialen Medien passieren. Häufig geben diese sich als Administratoren von Projekten aus, denen Du z. B. über Telegram folgst. Diese bieten dir ihre Hilfe an oder verweisen auf zeitlich limitierte Aktionen hin, die bei Dir sogenanntes FOMO auslösen. FOMO steht für «Fear of Missing Out», zu Deutsch «Angst, etwas zu verpassen». Es ist ein psychologisches Phänomen, das insbesondere im Zusammenhang mit sozialen Medien und Investitionen in Kryptowährungen häufig auftritt.

Was ist eigentlich FOMO?
FOMO beschreibt das Gefühl, dass man etwas verpasst, wenn man nicht an einer bestimmten Aktivität, einem Ereignis oder einer Investition teilnimmt, die von anderen als besonders attraktiv oder vielversprechend dargestellt wird. Dieses Gefühl kann dazu führen, dass man Entscheidungen trifft, die nicht rational sind und zu Fehlinvestitionen oder anderen negativen Konsequenzen führen können.

In der Kryptowelt kann FOMO dazu führen, dass man sich von der allgemeinen Aufregung und dem Hype um bestimmte Kryptowährungen oder ICOs mitreissen lässt und ohne ausreichende Analyse und Vorbereitung in eine Investition einsteigt. Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, dass FOMO ein potenzielles Risiko darstellt und man seine Investitionsentscheidungen auf der Grundlage von Fakten und einem fundierten Verständnis des Marktes treffen sollte, anstatt sich von emotionalen Faktoren leiten zu lassen.

Scam durch Schmeicheleien und lukrative Geschäftsangebote
Eine andere Art von FOMO kann entstehen, wenn Künstler von vermeintlichen Käufern, deren Herkunft nicht verifizierbar ist, angeschrieben werden, die einem hohen Summen für die Kunstwerke aussprechen. Diese versuchen dann die ahnungslosen und begeisterten Künstler über dubiose Wege zu Vorabzahlungen zu animieren. Diese sind so begeistert, dass die eigene Kunst wertgeschätzt wird, dass sie schnell vergessen zu überprüfen, was von ihnen verlangt wird. Dass all das möglicherweise zu gut klingt, um wahr zu sein, wird ausgeblendet und das böse Erwachen lässt nicht lange auf sich warten. Das ist also auch zu 100 % Scam. Diese Tricks sind sehr alt und werden in allen Variationen auch in der physischen Welt angewendet.

Ausnutzen von Hilfsbereitschaft
Die Masche, dass Personen dich um Hilfe bitten ist auch nicht selten. Hier wird deine Hilfebereitschaft ausgenutzt. Im Laufe der Dialoge wird man immer versuchen, Vertrauen aufzubauen und wertvolle Daten von Dir zu entlocken oder dich zur Interaktion mit Webseiten zu bewegen, die dann weitere Schäden verursachen können. Je nachdem, zu welcher Interaktion du aufgefordert wirst. Oft versucht man zeitlichen Druck aufzubauen, wodurch man sich schnell zu Fehlern hinreissen lässt, also beachte folgende Tipps:

  1. Mach deine Hausaufgaben: Bevor du in eine Kryptowährung, NFTs investierst oder eine Börse nutzt, solltest du gründlich recherchieren und sicherstellen, dass du verstehst, worauf du dich einlässt.

  2. Verwende nur vertrauenswürdige Börsen: Es ist wichtig, eine Börse zu verwenden, die einen guten Ruf hat und die Sicherheitsvorkehrungen hat, um dein Geld und deine Daten zu schützen.

  3. Schütze dein Passwort: Verwende ein sicheres Passwort, das aus einer Kombination von Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen besteht, und ändere es regelmässig. Verwende niemals dasselbe Passwort für mehrere Konten.

  4. Verwende eine Zwei-Faktor-Authentifizierung: Eine Zwei-Faktor-Authentifizierung ist eine zusätzliche Sicherheitsschicht, die es einem Angreifer erschwert, auf dein Konto zuzugreifen.

  5. Sei vorsichtig bei Angeboten, die zu gut klingen, um wahr zu sein: Wenn dir jemand ein schnelles Geldversprechen macht oder eine Investition mit extrem hohen Renditen anbietet, sei vorsichtig. Es könnte ein Betrug sein.

  6. Überprüfe sorgfältig Links und E-Mails: Klicke niemals auf Links oder öffne Anhänge in E-Mails, wenn du nicht sicher bist, dass sie von einer vertrauenswürdigen Quelle stammen.

  7. Halte dein System und deine Software auf dem neuesten Stand: Stelle sicher, dass dein Computer und deine Sicherheitssoftware auf dem neuesten Stand sind, um sicherzustellen, dass du vor Viren und Malware geschützt bist.

  8. Sei misstrauisch bei unaufgeforderten Nachrichten: Wenn du von jemandem kontaktiert wirst, den du nicht kennst, der dir aber eine Investition oder einen Deal anbietet, sei vorsichtig. Es könnte ein Betrug sein.

  9. Nutze Browser-Plugins wie Pocket Universe (») oder Revoke Cash. Diese Software schaltet sich vor, bevor du eine Transaktion ausführst und checkt den Smartcontract, bevor du beispielsweise mit einer Mintseite interagierst. Mit Revoke Cash kannst du auch Verbindungen bzw. Berechtigungen zu Deiner Wallet kappen. Das kostet aber etwas Gasgebühr.

  10. Die meisten Projekte haben im Discord einen Bereich, indem sie ihre Links verwalten und dir somit den Zugriff auf die korrekten Seiten ermöglichen. Besuche also immer diese Bereiche, bevor du Links jeglicher Art z. B. aus X (ehemals Twitter) nutzt.

  11. X (Twitter) Accounts bekannter Persönlichkeiten werden oft kopiert, im schlimmsten Fall sogar gehackt. Bei der Kopie ist es der Trick nur einzelne Buchstaben zu vertauschen, um eine täuschend echte Kopie zu erstellen. So wird zum Beispiel aus einem i ein l und schon haben die Betrüger einen neuen Namen, der sich kaum vom Original unterscheidet. Die Profilbilder zu kopieren, ist dann einfach. Der Rest sind dann nur noch von diesem Account Fake Posts mit gefährlichen Links zu versenden. Ohne zu es zu merken, werden solche Posts dann von Ahnungslosen, aber auch den Betrügern selbst über zahlreiche Communitys verteilt.

  12. Übrigens, auch Kollektionen auf OpenSea oder anderen NFT-Marktplätzen werden gerne kopiert. So kann es schnell passieren, dass man ein wertloses NFT kauft. Nutze also nicht die Suchfunktion und achte auch auf den blauen Haken an den Kollektionen. Am besten nutzt du jedoch den Tipp unter Punkt 10.

  13. Arbeite in X mit Listen, um immer die korrekten Kanäle im Blick zu haben. In Listen kannst du die korrekten Profile der Leute hinterlegen, denen du folgst und diese dann in deinem X Kanal oben anheften. So hast du immer den Zugriff auf die korrekten Kanäle.